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Freitag, 27. November 2009

Act Now!

Liebe Freunde,

gerade habe ich einen Film wiederentdeckt, den ich euch nicht vorenthalten will.
Er ist von Friends of the Earth und ist eine weitere, wie ich finde sehr eindrucksvolle, Aufforderung zum Handeln.



Außerdem noch ein weiterer, kurzer Film in dem Helle, eine der Mitorganisatorinnen des Klimaforum09 in Kopenhagen, differenziert zwischen dem offiziellen Gipfel und der Bürgerbewegung, die parallel stattfinden wird. Der Film wird besonders für diejenigen von euch interessant sein, die in Kopenhagen dabei sein werden oder für die, die sich jetzt dazu entschließen. (Vielleicht sieht man sich dort!!)

Die Rechnung

Liebe Freunde,

Der Germanwatch-Kurzfilm "Die Rechnung" wird ab sofort vier Wochen lang in dreizehn Städten Deutschlands als Vorfilm im Kino gezeigt. Auf YouTube wurde der Film innerhalb kurzer Zeit 75000 Mal angeklickt.

In dem von Regisseur Peter Wedel umgesetzten Kurzfilm unterhalten sich drei Freunde in einer Kneipe über ihre Erlebnisse in den vergangenen Wochen. Dabei entsteht ein buntes Klimasündenregister, das durch das Auftreten der Kellnerin zugespitzt wird. An dem Klima-Kurzfilm haben die bekannten deutschen Schauspieler Benno Fürmann, Bjarne Mädel, Christoph Tomanek und Ina Paule Klink mitgewirkt.

"Wir freuen uns sehr, dass der Film im Vorfeld des Kopenhagener Klimagipfels über das Internet hinaus verbreitet wird und in den Kinos weitere Zielgruppen ansprechen kann", so Sven Harmeling, Referent der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. "In ironischer und überzeichneter Art verknüpft der Kurzfilm die großen drängenden Fragen der Klimapolitik mit gelebter Verantwortung insbesondere für die besonders durch den Klimawandel betroffenen Menschen in Entwicklungsländern", so Harmeling weiter. Ein besonderer Dank gelte allen Schauspielern und Akteuren, die sich für die Umsetzung engagiert haben.

Peter Wedel, Regisseur des Films und Mitinhaber der Firma eco-film
ergänzt: "Der Film zeigt, dass nachhaltiges Handeln jeden Einzelnen etwas angeht, und dass dies häufig viel leichter ist, als gängige Vorurteile nahe legen." Jeder könne schon mit kleinen Veränderungen im Alltag dazu beitragen, die persönlichen CO2-Emissionen zu reduzieren.

"Nicht nur eine vermehrte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, auch der Kauf lokal produzierter Lebensmittel oder ein geringerer Fleischkonsum wirken sich positiv auf unsere CO2-Bilanz aus", so Wedel.

Der dem Film zugrunde liegende Drehbuchwettbewerb, die Umsetzung des Films und die Verbreitung in den Kinos wurden durch die finanzielle Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) möglich.

(Text: Natur.de)

Donnerstag, 26. November 2009

Das Ende der Welt wie wir sie kannten

Liebe Freunde,

Ich habe gestern an einer Onlinekonferenz (von Earthscan) teilgenommen. Sie trug den Titel „An Economy Fit For the Low-Carbon World“. Es ging also darum wie eine Ökonomie zu entwickeln wäre, die klimaneutral oder nah daran funktionieren könnte.
Heute fand in Berlin die Utopia Konferenz 2009 statt. Utopia.de ist Deutschlands größte Internet-Community für nachhaltigen Lebensstil. 50000 Utopisten sind auf der Seite registriert und diskutieren Lösungen für unsere Zukunft.

Beide Konferenzen blasen grundsätzlich ins gleiche Horn. Das System des unendlichen Wachstums muss/wird ein Ende haben.

Das ist allerdings vermutlich falsch formuliert. Vielmehr geht es darum „Wachstum“ und „Wohlstand“ anders zu definieren.
Was wäre wenn Wachstum nicht mehr automatisch ökonomisches Wachstum bedeuten würde? Wachstum könnte auch bedeuten ein Mehr an Kooperation, an Zeit, an Innovation, an Lernen....
Robert Costanza (Professor für ökologische Ökonomie und Leiter des Gund Instituts für ökologische Ökonomie an der University of Vermont) sagt: „ökonomisches Wachstum ist unökonomisch wenn es kein Wohlbefinden schafft“. Daher meint er, dass es Wohlstand ohne ökonomisches Wachstum zu erreichen gilt.
Und was bedeutet basierend darauf dann Wohlstand? Für Tim Jackson (Sustainable Development Commission) muss Wohlstand bedeuten, dass „menschliche Lebewesen sich auch wirklich als solche entfalten können“. Tim Jackson ist Autor des Buches "Prosperity without Growth"

Einer der Sprecher bei der Utopia Konferenz in Berlin war Prof. Dr. Harald Welzer (Sozialpsychologe). Er hielt einen Vortrag mit dem Thema „Die großen Hebel“. In seinem Vortrag schilderte er die Funktionsweise unseres Systems. Seiner Meinung nach war das westliche System so erfolgreich, weil es den Rest der Welt als Treibstoff nutzen konnte. Das System das eigentlich immer nur als partikulares System gedacht war ist inzwischen allerdings globalisiert. Das bedeutet für das einzelne kleine System natürlich, dass es keinen „Rest der Welt mehr gibt“ und damit auch keinen Treibstoff mehr. Laut Welzer ist die Problemlösung der Wirtschaft: „Ignorieren. Wir nehmen Kredite auf bei kommenden Generationen“. Utopisches Handeln ist deshalb realistischer als Realpolitik , weil wir so nicht weiterleben können:
„Das, was sich gegenwärtig als Realpolitik verkauft, ist völlig illusionär, weil es nicht ein einziges der Zukunftsprobleme - Klimawandel, schwindende Ressourcen, wachsender Wasser- und Nahrungsmangel, Ansteigen des globalen Konfliktpotenzials und Raubbau an der Zukunft unserer Kinder - bearbeitet.“

Welzer hat zusammen mit Claus Leggewie das Buch "Das Ende der Welt, wie wir sie kannten: Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie" geschrieben.
Sie fordern die Bürgergesellschaft auf ihr politisches Mandat wahrzunehmen und selbst aktiv zu werden. In einem taz-Interview erklären sie den Titel ihres Buches: „ Das ist ein wunderbarer Titel, den wir wenig modisch von REM geklaut haben. Der Refrain "It's the end of the world as we know it" geht weiter: "and I feel fine". Wir sind auch froh, wenn die Welt, wie wir sie kannten, am Ende ist. “

Wer sich das Lied gerne einmal anhören würde: It's the end of the world as we know it (and I feel fine)

Liebe Grüße,
lasst es uns anpacken! Wir brauchen die APO 2.0 (Begriff von Welzer)!

Nico

Quellen:
Klimaschutz APO gefordert
Wir lebenauf Kosten der Zukunft
Ja, wir wollen die Welt verbessern
An Economy Fit for a Low Carbon World – The Pre-COP Earthcast with Tim Jackson

Mittwoch, 25. November 2009

Obama: Fototermin Kopenhagen?

Liebe Freunde,

Wie bereits kurz in einem der Kommentare im Post "COP15" erwähnt, wird die Positionierung der USA in Kopenhagen von entscheidender Bedeutung sein. Zu einem der Hauptpunkte, nämlich den Zielen der USA zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, hat sich der amrikanische Präsident Barack Obama heute geäußert:

Die USA wollen ihre Emissionen bis 2020 um 17% im Vergleich zum Level von 2005 reduzieren. In weiteren Schritten soll eine Reduktion um 30% bis 2025 und um 42% bis 2030 erreicht werden.
Diese Reduktionsziele will Obama persönlich am 9. Dezember in Kopenhagen ankündigen.

Wie sind diese Ankündigungen nun zu bewerten?
Eine Reduktion um 17% verglichen mit dem Level von 2005 kommt ungefähr einer Reduktion um 4% verglichen mit dem Level von 1990 gleich. Bereits das Kyoto-Protokoll (das nicht von den USA ratifiziert wurde) sieht eine durchschnittliche Reduktion der Treibhausgasemissionen der Industrieländer um 5,2% gegenüber dem Stand von 1990 vor. Dies sollte in der Periode zwischen 2008-2012 erreicht sein. D.h. die USA bleiben mit ihrer Ankündigung, die sie bis 2020 erfüllen wollen unter den Zielen der anderen Industrienationen bis 2012 zurück. Zum Vergleich: die EU hat eine Reduktion bis 2020 um 20% gegenüber dem Stand von 1990 angekündigt und denkt momentan über eine bedingslose Erhöhung dieser Ankündigung auf 30% nach. Die USA unterbieten die Werte der EU um 16-26%. Zusätzlich erscheinen die weiteren angekündigten Schritte der USA bis 2030 eher unrealistisch.

Obama plant dies alles am dritten Tag der Verhandlungen (09.12.09) anzukündigen. Zu diesem Zeitpunkt dreht sich noch alles um technische Details des Abkommens. Mindestens 65 anderen Regierungschefs erscheinen erst innerhalb der letzten beiden Tage des Gipfels, in denen die Entscheidungen getroffen, die im Endeffekt eine Rolle spielen.
Kyle Ash, der Klimaberater von Greenpeace USA, lässt sich zu der Bemerkung hinreißen: "Der Klimagipfel in Kopenhagen ist nicht nur ein Fototermin"

Um nicht alles schwarz zu malen etwas positives gegen Ende. Jeder Schritt in Richtung eines Abkommens an dem die USA beteiligt sind ist mehr als bisher von amerikanischer Seite beigetragen wurde. Leider weiß das auch Obama. In den letzten Tagen sprach er immer wieder von dem Abschluss eines "guten funktionsfähigen Abkommens". Bleibt zu hoffen, dass es hierbei nicht nur um Funktionsfähigkeit der amerikanischen Regierung geht.

Klimaxikon-Glossar

Liebe Freunde,

Noch ein organisatorischer Post bevor es inhaltlich weitergeht:

In der Linkliste auf der rechten Seite findet ihr einen neuen Link namens:
KLIMAXIKON-GLOSSAR

Hier werden nach und nach Begriffe, Definitionen und Abkürzungen erklärt, die häufig für Verwirrung sorgen.
Auch hier gilt natürlich wieder: bitte meldet euch, stellt Fragen und bringt euch ein damit das Glossar wachsen kann. Schreibt einfach ein Kommentar zu diesem Post oder schreibt uns direkt eine email dann werden wir im Glossar darauf eingehen.

Zur Vereinfachung der Navigation findet ihr im Glossar auf der rechten Seite wiederum einen Link namens "KLIMAXIKON" der euch direkt zurück zum eigentlichen blog führt.

Kommentare

Liebe Freunde,

erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen, die schon so schnell bei uns eingegangen sind und für die rege Beteiligung. Von Einigen haben wir allerdings auch die Rückmeldung bekommen, dass sie Schwierigkeiten haben auch etwas zur Diskussion beizutragen weil sie die Kommentarfunktion nicht verstehen. Im folgenden versuche ich zu erklären wie ihr euren Senf dazugeben könnt und selbst in die Diskussion mit anderen Lesern und uns treten könnt:

Unter jedem Post findet ihr in grau einen Link namens "Kommentare". Wenn bereits Kommentare angefügt wurden steht eine Zahl vor "Kommentare", wie beispielsweise momentan bei dem Post "COP15" "3 Kommentare". Davon bitte nicht verwirren lassen sondern einfach den Link anklicken.
Sobald ihr das getan habt erscheinen die bereits angefügten Kommentare und darunter ein weißes Feld mit der Überschrift "Kommentar veröffentlichen". In dieses Feld müsst ihr einfach reinklicken und euer Kommentar eingeben. Unter dem weißen Feld steht "Kommentar schreiben als". Rechts daneben müsst ihr ein sogenanntes Profil auswählen. Am einfachsten ist es einfach ganz unten "Anonym" oder "Name/URL" auszuwählen. Schön wäre natürlich wenn nicht alle anonym diskutieren. Wenn ihr also "Name/URL" auswählt gebt bitte bei "Name" logischerweise euren Namen an und wenn ihr habt und wollt bei "URL" einen Link zu eurer Internetseite, eurem blog oder Ähnlichem. Die meisten von euch werden keine Internetseite haben und daher "URL" offen lassen. Nun steht in dem Profilfeld "euername"() und in dem weißen Feld euer Kommentar. Jetzt müsst ihr nurnoch "Kommentar erstellen" klicken und euer Kommentar wird unter die Liste der anderen Kommentare angefügt.

Ich hoffe das war verständlich und ihr könnt jetzt an der Diskussion teilnehmen bzw selbst eine anzetteln oder interessante links oder ähnliches weitergeben.

p.s.:
für Fortgeschrittene:
Wer Links nicht einfach als Text einfügen möchte sondern als anklickbaren Link mit einem dazugehörigen Namen folgt bitte folgendem Link:
html einfügen
Das ist aber wirklich kein Muss! Lasst euch davon also bitte nicht verwirren.

Montag, 23. November 2009

COP15

Liebe Freunde,

das ist der erste Post dieses blogs und wir haben lange überlegt wie man sowas am dümmsten anfängt damit ein knackiger, spannender, zum Weiterlesen anregender erster Post dabei rumkommt. Man hätte über junge Eisbären schreiben können die auf einer schmelzenden Eisscholle von ihrer Mutter getrennt um ihr Leben kämpfen oder über Minister von den Malediven die eine Sitzung unter Wasser abhalten um auf die Gefahr des steigenden Meeresspiegels hinzuweisen.

Das machen wir in diesem ersten Post allerdings nicht. Er wird trockener, weniger knackig und nicht so spannend dass man unbedingt weiterlesen möchte. Er wird sich mehr um das drehen was bis zum 18. Dezember 2009 die hauptsächliche Rolle in den Verhandlungen um den Schutz unseres Klimas spielen wird: die Klimaverhandlungen in Kopenhagen. Allerdings sei hiermit trotzdem versprochen, dass es auch Themen wie außergewöhnliche Aktionen oder neue Errungenschaften, Erfindungen und Entscheidungen sein werden die in Zukunft hier Erwähnung finden werden.

Bevor es richtig losgeht noch kurz ein, zwei organisatorische Dinge:
Dieses blog hat eine Kommentarfunktion. Wir würden uns sehr freuen wenn ihr euch rege an allem was hier beteiligt. Egal ob ihr Kritik anbringen wollt, spezielle Fragen zu einem Thema habt oder Vorschläge bezüglich zukünftiger Themen oder interessante Links von denen ihr denkt wir sollten sie hier veröffentlichen bitte meldet euch durch ein Kommentar oder eine email bei uns. Das Hauptziel dieses blogs ist selbst aktiv zu werden und bei anderen Aktivität zu erzeugen daher ist eure Beteiligung soetwas wie ein Indikator für den Erfolg dessen was wir hier tun.

So jetzt aber zum Thema: Die Klimaverhandlungen in Kopenhagen
Sie sind bereits in aller Munde. Es gibt Kritiker und Befürworter des Prozesses, aber weiß eigentlich wirklich jeder was in Dänemark passieren soll und warum das alles stattfindet?

Die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel hat bereits eine lange Geschichte.
1992 trafen sich die Vereinten Nationen in Rio de Janeiro und verfassten einen Vertrag der festlegt dass die Treibhausgasemissionen in der Atmosphere so niedrig gehalten werden müssen dass ein gefährlicher menschlicher Eingriff in das Klimasystem der Erde vermieden wird. Dieser Vertrag nennt sich "United Nations Framework Convention on Climate Change" UNFCCC oder Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

Der Vertrag ist nicht gesetzlich bindend. Anstatt dessen werden im Rahmen des Vertrags immer wieder Aktualisierungen erstellt. Diese werden Protokolle genannt und enthalten verpflichtende Emissionsgrenzen oder andere Mechanismen zum Schutz des Klimas. Das bekannteste dieser Protokolle ist das Kyoto-Protokoll. Es trat am 16. Februar 2005 in Kraft und endet 2012. Das Kyoto-Protokoll war das bis dato erste und letzte Abkommen, das völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in Industrieländern festlegte.

Seit 1995 haben sich die Länder, die die Klimarahmenkonvention unterzeichnet haben jährlich getroffen um den Fortschritt des Klimawandels zu diskutieren. Diese Treffen nennen sich "Vertragsstaatenkonferenz" oder "Conference of the Parties" (COP).
Vom 07.-18. Dezember 2009 wird nun in Kopenhagen die 15. Konferenz der Vertragsstaaten stattfinden die sogenannte COP15.

Warum ist das Treffen in Kopenhagen so entscheidend?
2012 endet das Kyoto-Protokoll. Wie bereits erwähnt enthält die Klimarahmenkonvention keine völkerrechtlich bindenden Emissionsgrenzen. Diese werde ausschliesslich über Protokolle geregelt. Mit dem Kyoto-Protokoll endet also das einzige international gültige Instrumentarium zum Schutz des Klimas.

In den nächsten Einträgen werden wir näher darauf eingehen was die Probleme bezüglich eines neuen Abkommens sind und warum alle Welt inzwischen davon spricht dass Kopenhagen kein Erfolg mehr werden kann...