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Donnerstag, 14. Januar 2010

You can't have infinity

Liebe Freunde,

Kopenhagen liegt inzwischen bereits einen Monat zurück. Die Medien haben das Thema verwunden und damit hat das Thema global massiv an Bedeutung verloren. Die Probleme die auf uns zukommen sind nicht ansatzweise gelöst. Im Gegenteil: es werden Wachstumsbeschleunigungsgesetze und Schattenhaushalte diskutiert, die genauso wie die momentane Klima- und Umweltpolitik zu lasten der kommenden Generationen gehen. Harald Welzer und Claus Leggewie schreiben in ihrem Buch „Das Ende der Welt, wie wir sie kannten“: „An wirtschaftlichen Stellschrauben zu drehen, wie in Konjunkturprogrammen und umweltpolitischen Reparaturmaßnahmen, gleicht dem Austausch eines defekten Wasserhahns in der Ersten-Klasse-Kabine der Titanic, nachdem sie den Eisberg gerammt hat.“
In anbetracht dieser Situation, möchte ich noch einmal an unsere Zeit in Kopenhagen erinnern, die geprägt war, von Repression durch die Polizei und Verhandlungen, die bewusst am Ziel vorbei geführt wurden. Allerdings nicht nur. Sie waren auch geprägt von friedlichen Demonstrationen und der Entstehung einer globalen Bewegung. Diese Bewegung fordert „System Change not Climate Change“ (Systemwandel nicht Klimawandel) und „You can’t have infinity“ (Ihr könnt keine Unendlichkeit haben). In der beschriebenen globalen Bewegung, die in Kopenhagen spürbar vorwiegend aus jungen Menschen bestand, werden die Dinge diskutiert, die wirklich eine Lösung wären: kein unendliches Wachstum, dezentrale, erneuerbare Energieversorgung, regionale und saisonale Ernährung, Alternativen zur fossilen Mobilität (Auto, Flugzeug), .... Lösungen, die alle dem Anspruch nach Unendlichkeit, Unbegrenztheit und Endlosigkeit widersprechen.
Leggewie und Welzer: „Das unausgesprochene, aber rigoros praktizierte Motto lautet: Unsere Kinder sollen es einmal schlechter haben als wir!“

Ich habe versucht unsere Eindrücke und die Atmosphäre, die wir in Kopenhagen erlebt haben, in einem Filmchen aus Fotos und Videoschnipseln, darzustellen. Für diejenigen von euch, die eine viertel Stunde Zeit haben:

Kopenhagen COP15 2009 from Info Klimaxikon on Vimeo.

1 Kommentar:

  1. Die Zusammenstellung der Fotos und Videos ist beeindruckend und hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist, immer wieder an diese Bewegung, die von der Demo in Kopenhagen ausging, anzudocken - in Gedanken, im Herzen und in der Aktion!
    Danke!

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